Dienstag, 17. März 2015

Warum dieser Blog?

Gute Frage…

Es ist März 2015 und ich bin mit meiner Diplomarbeit fertig. Sobald ich meinen Prüfungstermin für die Diplomprüfung habe, muss ich dafür lernen. Danach hab ich einen Titel, ein abgeschlossenes Studium und trotzdem keine Ahnung, wohin ich mit meinem Leben soll…



Im Moment befinde ich mich in diesem kleinen Loch, in das man fällt, wenn man gerade etwas Wichtiges vollbracht hat. Ein Lebensabschnitt ist vorbei, ein anderer steht bevor. 
Man beginnt über die letzten Jahre nachzudenken und findet viele verschiedene Dinge, die einem dann ständig im Kopf kreisen. 
Und ich schreibe mir diese Dinge gerne aus dem Kopf, und von der Seele. Damit helfe ich mir, einen Überblick zu bekommen und alles zu verarbeiten. Vielleicht ist nach dem Niederschreiben alles klarer, oder besser. Vielleicht ist es für mich dann abgehakt und ich kann weiter machen. 

Als ich also begonnen habe, über all die letzten Jahre zu reflektieren, kam mir der Gedanke, dass es vielleicht ein paar Leute da draußen gibt, die das auch interessieren könnte. 
Ja klar, meine Familie, Freunde, mein Bekanntenkreis kennt meine Geschichten eh schon zur Genüge. Aber vielleicht zeige ich irgendwem da draußen eine Welt, von der noch nichts bekannt war.

Auf Facebook habe ich dann diesen Status veröffentlicht:

In Zeiten, in denen Tweets über Schule, Blogeinträge über mies bezahlte Studentenjobs und Online-Artikel von DerStandard hohe Wellen schlagen, hätte es einen Sinn, einen Blog zu starten und mit fast 8 Jahren Uni abzurechnen? Über Orchideenstudien, Jobs, Geld, Familie, und ganz (ab)normale studentische Probleme? Oder soll ich meine Ergüsse für mich behalten weil man mir sonst den Kopf abreißen würde? 

grin emoti


Ich gebe zu, die Resonanz war jetzt nicht abartig groß, aber mir hat es gereicht, mein Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Ich möchte in meinen Blogeinträgen über (M)ein Studentenleben nicht herumjammern und ganz viele Mitleidsbekundungen einholen. Ich will kein negatives Bild vom Studieren und von der Uni im allgemeinen zeichnen.
Eigentlich möchte ich nur wiedergeben, was ich (und vielleicht einige meiner KollegInnen) in den letzten Jahren so erlebt haben. Und das war halt leider nicht immer nur ein superlustiges und sorgloses Studentenleben.
Vor allem, wenn man dann auch noch zwei Sonderposten einnimmt, nämlich ein sogenanntes Orchideenstudium zu studieren, dass dann auch noch abgeschafft wird.

Was für Mechanismen laufen auf der Uni ab?
Wie geht es den StudentInnen dabei?
Welche Reaktionen bekommt man von seiner Familie, seinen Freunden, von mehr oder weniger Fremden, mit denen man Smalltalk führt?
Wie geht es Studierenden dabei, neben dem Studium zu arbeiten?
Was für Jobs, mit welchen Arbeitszeiten und Bezahlungen kann man machen?
Wie geht es einem, wenn man keine (mehr oder weniger) reichen Eltern hat, die einem hilfsbereit das ganze Studentenleben finanzieren?
Welche Reaktionen bekommt man, wenn man auch noch optisch etwas aus dem Rahmen fällt, und es sich tatsächlich erlaubt Piercings und Tattoos zu tragen?

Auf solche und andere Fragen möchte ich in diesem Blog eingehen.

Natürlich ist mir klar, dass ich von mir nicht auf Andere schließen kann oder soll.
Dieser Blog ist also wirklich nur ein sehr subjektiver Erfahrungsbericht meiner letzten fast 8 Jahre auf der Uni Wien, mit allem was dazu gehört.

Na dann, have fun und

Shrew you!
Erzblume.




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